Ramona Raabe
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Once upon a December: Insomnia
inallgemeines, Kurz Nachgedacht this entry has Keine Kommentare by Ramona Raabe

Halb vier nachts, ich schlafe nicht. Ich frage mich, ob es daran liegt, weil ich nicht will, oder daran, weil ich nicht kann.            (Un-)Wille oder Biologie.  Wobei die Trennung hier beizeiten ohnehin unklar verlaufen kann. Heute Nacht muss ich sagen: Ich glaube ich will nicht schlafen, denn ich habe es noch nicht mal versucht; bin aber doch so müde, dass ich unaufhörlich daran denken muss, dass ich nicht schlafen will, und eben weil ich doch tatsächlich so müde bin, gibt mir dies wiederum das Gefühl, dass ich es nicht kann. Wollen und Können war schon immer ein kleines Spannungsfeld, zwischen Ich kann nicht! – und Nein, du WILLST nicht; in der Schule zum Beispiel. Oder Zuhause, bei den Eltern. Oder in Beziehungen.

Nachdem ich 20+ weitere Weihnachtskarten gerade geschrieben habe und meine Finger und Handflächen fleckig sind von Tinte und Stempelkissen (also auch Tinte, aber bei dem Begriff „Tinte“ allein denkt man ja eher an den Füllfederhalter, was ja durchaus auch richtig ist und ich mit ersterem gemeint habe). Nach diesem Kartenschreiben also bin ich wieder hier gelandet.

Aus WIKIPEDIA der Quelle des Wissens, für die ich noch immer nicht gespendet habe: … ne, Moment, jetzt wollte ich einfach die dort genannte Definition von „Insomnia“ rüber kopieren, musste dann aber alternativ auf „Schlaflosigkeit“ klicken – in Ordnung – und werde automatisch weitergeleitet zu „Schlafstörung“ – Schlaf gestört, ich weiß nicht, ob das passt, denn ich schlafe ja nicht, das ist ja das Problem; aber wer nicht schläft, dessen Schlaf kann ja auch nicht gestört sein. Passender wäre vielleicht „Einschlafstörung“ oder „Durchschlafstörung“. Vielleicht editiere ich das bei wikipedia einfach, aber damit komme ich wohl nicht durch. Ich habe schon Vertrauen in  Wiki. Hier also deren Definition:

„Der Begriff Schlafstörung (Syn.Agrypnie sowie Insomnie und Hyposomnie) bezeichnet unterschiedlich verursachte Beeinträchtigungen des Schlafes. Ursachen können äußere Faktoren wie nächtlicher Lärm oder auch innere sowie vorbestehende Erkrankungen sein. Die fehlende Erholsamkeit des Schlafes beeinträchtigt kurzfristig die Leistungsfähigkeit und kann mittel- oder langfristig auch zu Verschlechterung oder Neuauftreten von Krankheiten führen. Schlafstörungen kommt in jedem Fall dann ein Krankheitswert zu, wenn sie von den Betroffenen auch als krankhaft empfunden werden und Ursache körperlicher oder seelischer Beeinträchtigungen sind.“ (Wikipedia, Stand 13.12.2014).

Lärm – nein. Innere vorbestehende Erkrankungen – unbekannt. — Beeinträchtigung der Leistungsfähigkeit. Haha. Ja. Hallo! Mal wieder auf dem Blog gestrandet.

Nun möchte ich die Zeit nutzen, zu lernen. Ich lese über Hypnos, den Schlafgott in der griechischen Mythologie. Das erfüllt einen – oder zumindest mich – immer mit kurzer freudiger Aufregung, wenn Götternamen so ursprünglich sinnig sind, zumindest das Wort, aus dem ihr Name besteht. Hypnos besondere Fähigkeit ist eben jene, Lebewesen in einen Tiefschlaf versetzen zu können. Er kommt also manchmal nicht bei mir vorbei, und wenn, dann so richtig, wie zum Beispiel Donnerstagnacht, in der ich verschlief. Wenn Hypnos nicht kommt, dann hoffentlich aber zumindest das Christkind in zwei Wochen.

Ich gehe schlafen. Das heißt, ich versuche es. Und finde heraus, ob ich nicht will oder ob ich nicht kann.

Hier noch ein Video-Nachtgruß. Es handelt sich um einen Song und eine Szene, in denen ich mich in diesen Wintertagen sehr gut wiederfinden kann. Wenn ihr auch durch leere Hallen wandelt und eure Geister animiert, so hoffe ich, dass auch ihr tanzt und Schönes findet. Oder noch besser: Von etwas Schönem gefunden werdet.

 

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